INGENIEURE GEHEN DOCH NICHT ZUM LACHEN IN DEN KELLER, ODER?


WARUM WERBUNG IN DER INDUSTRIE NICHT LANGWEILIG SEIN MUSS!

Die Welt der Werbung ist nicht nur vielfältig und bunt. Nein, sie wird auch immer unkonventioneller und interaktiver. Zumindest in der B2C-Branche trifft diese Aussage voll ins Schwarze. Doch wie sieht das Ganze eigentlich in der Industrie aus?
Kann Industrie-Marketing tatsächlich etwas vom Endkundengeschäft lernen? Ingenieure gehen doch nicht zum Lachen in den Keller, oder? Und wenn doch?

ANZUGTRÄGER UND INGENIEURE SIND DOCH AUCH NUR MENSCHEN

Unternehmen, deren Zielgruppen überwiegend oder vollständig aus privaten Konsumenten bestehen, setzen bei der Werbung vor allem auf eines: auffallen! Oftmals auch um jeden Preis. Interaktive Websites, ein innovatives Corporate Design und abwechslungsreiche Produktpräsentationen gehören seit Jahren beinahe zum Standard-Repertoire jedes B2C-Unternehmens. Dagegen wirkt Werbung in der Industrie fast schon grau und langweilig. Das liegt für viele Werbetreibende aus diesem Bereich auch mitunter an der Zielgruppe. „Die Industrie befasst sich als Teil der Wirtschaft mit der gewerblichen Gewinnung, Bearbeitung und Weiterverarbeitung von Rohstoffen oder Zwischenprodukten zu Sachgütern“, so definiert der Duden die Branche, zu der gemeinhin Zweige wie Maschinenbau, Elektronik, Metallverarbeitung oder auch der Bergbau gezählt werden. Diese Unternehmen produzieren in der großen Mehrheit also nicht für die vierköpfige Familie von nebenan. Und in diesem Bereich sind vor allem Zahlen und harte Fakten gefragt, um sich zu orientieren.

Leider wird dabei oft vergessen, dass es durchaus eine wichtige Gemeinsamkeit der Zielgruppen der beiden Wirtschaftszweige gibt: Am anderen Ende sitzen immer Menschen, die begeistert werden wollen!
Hinter jedem Geschäftsführer, Vertriebsleiter oder Ingenieur steht schlussendlich eben nicht nur ein routinierter Branchenkenner, sondern eine Person aus Fleisch und Blut. Deshalb sollten Sie es nicht nur als Herausforderung, sondern auch als große Chance sehen, genau diese Menschen mit Ihrer Werbung auf neuen Wegen zu erreichen.

SO „KNACKEN“ SIE AUCH DIE BRANCHENKENNER

Die beiden scheinbar grundverschiedenen Wirtschaftszweige sind also, zumindest auf Ebene des Marketings, in gewissen Punkten aufeinander übertragbar. Den grundlegenden Anspruch, den fast jede Kampagne und jeder Werbespot verfolgt oder zumindest verfolgen sollte, ist, das jeweilige Produkt besser, spannender, innovativer und einfach anders als die Konkurrenz darzustellen. Das lässt sich durchaus auch auf den B2B-Bereich anwenden. Man muss nur neue Möglichkeiten finden, die seriösen Informationen zu verpacken.

Bei vielen Industrieunternehmen sieht es aktuell allerdings so aus, dass Websites eher mit unzähligen Datenblättern als einem ansprechenden und kreativen Design überzeugen sollen, die Visitenkarten zielen nur auf Funktion statt Form und Messestände sind nicht mehr als das Mittel zum Zweck. Verboten ist das nicht, bietet jedoch eher wenig Kreativität und Wiedererkennung. Wie interessant wäre da beispielsweise die Anwendung des Storytellings. So könnte man Daten zu Antriebsleistung, Axialversatz oder Nenndrehmoment mit einer realen oder fiktionalen Geschichte verweben. Die Chancen stehen gut, dass die nüchternen Fakten so viel besser im Gedächtnis bleiben.

Stellt sich nur noch eine Frage: Wenn die Zielkunden im B2B-Bereich eben auch Angehörige der Industrie sind, die sich beinahe genauso gut mit dem Produkt auskennen wie man selbst, wirkt dann die Ausschmückung und Emotionalisierung überhaupt? Die Antwort lautet: ja! Aber immer gut abgestimmt auf das Unternehmen und die Produkte.

KNAPP DANEBEN IST AUCH VORBEI – AUF DAS RICHTIGE MASS KOMMT ES AN!

Zugegeben: Ein frecher Schlagabtausch zwischen Konkurrenten in Social Media beispielsweise, ist in der seriösen Industriewelt nur sehr schwer vorstellbar. Auch witzige Werbeslogans oder kunterbunte Anzeigen, beispielsweise kombiniert mit einem etablierten Maschinenbauunternehmen, sind auf den ersten Blick kaum denkbar. Natürlich ist hier auch das richtige Maß entscheidend. Gerade seriöse Unternehmen möchten keinesfalls durch übertriebene Werbemaßnahmen negativ auffallen. Was bleibt also an Möglichkeiten im B2B-Bereich, sich von der jeweiligen Konkurrenz nachhaltig zu differenzieren?

Grundsätzliche sollten die unterschiedlichen Besonderheiten, die das Produkt besitzt, herausgearbeitet werden, um so zu zeigen, warum gerade das der Kunde braucht. Die Orientierung am Kunden ist dabei, das A und O. Denn nur wenn man das Produkt und das Unternehmen mit seinen Augen sieht, kann man erkennen, welche Marketingmaßnahmen ankommen und welche nicht. Dieser Ansatz kann dazu beitragen, das öffentliche Image dieser Betriebe, die oftmals mehrere tausend Mitarbeiter beschäftigen und mit hohen Gewinnen zweifelsohne bemerkenswert sind, zu verbessern. Die meisten Firmen der Branche sind der breiten Öffentlichkeit bislang völlig unbekannt, auch wenn einige von ihnen sogar Weltmarktführer auf ihrem Gebiet sind. Diese „Hidden Champions“ bieten jede Menge Potential, das ausgeschöpft werden sollte.

DER MEHRWERT MUSS ROCKEN

Das heißt im Endeffekt, dass eine mehr schlechte als rechte Website, die lediglich mit nüchternen Produktdetails gespickt ist, eben nicht ausreicht um den Nutzer anzusprechen und abzuholen. Genauso wenig wie lieblose Visitenkarten, triste Messestände oder blanke Produktverpackungen.

Denn auch Ingenieure gehen weder zum Lachen in den Keller noch legen sie keinen Wert auf Design oder Emotionalität. Der angestrebte Anspruch muss sein, die Kunden von seinen Produkten ehrlich zu begeistern und ihnen neben allen technischen Daten und Fakten einen Mehrwert zu bieten.

Trauen Sie sich, etwas Neues zu wagen und kreative Wege fernab bisheriger Konventionen zu gehen! Denn wenn Güter anhand trennscharfer Daten so leicht zu vergleichen sind, dann muss es das gekonnte Marketing sein, das den wertvollen Mehrwert schafft, welcher im Kampf mit der Konkurrenz entscheidend ist.

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